Bleibe im Zentrum,
in deinem eigenen und dem
der menschlichen Reaktionen.
Handle für das Ziel,
dem dein Leben gilt, mit aller Kraft, die dir
in jedem Augenblick zu Gebote steht.
Handle ohne Gedanken an die Folgen
und ohne in irgendeiner Weise
dich selbst zu suchen.
Dag Hammarskjöld – Politiker, Friedensnobelpreisträger, Mystiker (Fotografie aus den 1950ern) Quelle: Wikipedia
Diese Worte von Dag Hammerskjöld beschreiben den Weg seiner christlichen Mystik. Der erste Schritt ist das Aufsuchen der eigenen Mitte, den inneren Raum der Stille. Dort bin ich als Mensch ganz ich selbst, frei von Erwartungen der Menschen und frei von der Herrschaft der eigenen Bedürfnisse nach Anerkennung und Erfolg. Der zweite Schritt: Ganz bewusst wahrnehmen, sich ganz einlassen auf die Menschen, die auf mich reagieren. Das heißt nicht, sich von ihnen bestimmen zu lassen – stattdessen in die Tiefe dieser Reaktionen hineingehen: Was bewegt diese Menschen wirklich? Was ist ihre tiefste Sehnsucht? Dann werde ich anders mit ihnen umgehen. Der dritte Schritt seiner christlichen Mystik: Sie fließt in das Handeln ein. Mystik bedeutet nicht Rückzug auf sich selbst, sondern den Einsatz für meine Ziele – in Hingabe und mit aller Kraft, die ich aus meiner inneren Quelle schöpfe. Ich schaue nicht auf mich selbst, sondern auf das Ziel, für das ich mich hingebe. Und indem ich mich hingebe, wächst mir neue Kraft zu. Ganz im Augenblick zu sein, ist der vierte Schritt. Mein Handeln ist befreit vom egoistischen Bedenken der Folgen für mich selbst. Wie die Welt meine Erfolge und Misserfolge einschätzt, spielt keine Rolle mehr für mein Handeln.