Ein Kriegsschiff befand sich auf offener See. Die See war unruhig und Nebelschwaden erschwerten die Sicht. Kurz nach Anbruch der Dunkelheit meldete der Ausguck: „Licht Steuerbord voraus!“ „Bleibt es stehen, oder bewegt es sich achteraus?!, fragte der Kapitän. Der Ausguck antwortete: „Es bleibt, Kapitän.“ Das Schiff befand sich also auf einem gefährlichen Kollisionskurs mit dem anderen Schiff. Da rief der Kapitän dem Signalgast zu: „Schicken sie dem Schiff ein Signal: Wir sind auf Kollisionskurs, empfehlen 20 Grad Kursänderung.“ Zurück kam das Signal: „Empfehlen ihnen, den Kurs um 20 Grad zu ändern.“ Der Kapitän sagte: „Melden sie: Ich bin ein Kapitän, Kurs um 20 Grad ändern.“ „Ich bin ein Unteroffizier“, lautete die Antwort. „Sie sollten ihren Kurs besser um 20 Grad ändern.“ Inzwischen war der Kapitän ziemlich wütend. Er schimpfte: „Signalisieren sie, dass ich ein Kriegsschiff bin. Er soll den Kurs um 20 Grad ändern.“ Prompt wurde eine Antwort zurück geblinkt: „Ich bin ein Leuchtturm.“ Das Kriegsschiff änderte den Kurs.
… Auf den guten Lebensweg (zurück-)zufinden, ist ein wichtiges Thema der Bibel. Und Umkehr ist Teil der christlichen Existenz: Das alltägliche Hinterfragen, ob mein Denken, Reden und Handeln der Liebe Gottes entspricht, und gegebenen Falls das Korrigieren. Beim Blick auf den anderen sehe ich naturgemäß schnell, wer alles auf Irrwegen ist, oder zu sein scheint. Wer meinen Vorstellungen im Leben und Glauben nicht entspricht, solle doch bitte „umkehren“. Diese kleine Geschichte zeigt aber, wie schwierig das mit dem Aufruf zur Umkehr sein kann, wie sehr meine Perspektive mich trügen kann und wie entscheidend es ist, das eigene Denken kritisch hinterfragen zu lassen.