Fastnachtpredigt 2025

Predigttext Lukasevanglium, Kapitel 10,Verse 38- 42:

Jesus kam in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und
sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörteseiner Rede zu. Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll! Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist Not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.

Maria und Marhta, Fastnachspredigt 2025

Jerusalem, vor fast 2000 Jahren
was werden wir von dort erfahren?

Da war Familie Jedermann
die jeder hier gut leiden kann.

Sie hatten Kinder, ihrer drei
zwei Mädels und ein Bub dabei.

Martha, geboren nach ein paar Jahren,
ein süßes Kind mit dunklen Haaren,

aber doch ein Mädchen nur.
da war von Freude keine Spur.

Als zweites Kind kam Lazarus
ein Sohn und Erbe nun zum Schluß,

erfreut den Vater, ist doch klar.
Und Martha die nur‘n Mädchen war,
ist fleißig und gehorsam gar,

damit sie auch gesehen wird
das hat sie schon ganz schön verwirrt.

Nach einer Weile noch ein Kind,
die Eltern aus dem Häuschen sind.

Ein Mädchen zwar Maria war,
wird Vaters Liebling, ist doch klar.

Und während Martha fleißig räumt
sitzt sie am Gartenteich und träumt.

Hört zu, wie Vater Thora liest
und Martha, sie dabei vermisst,

weil die mit Mutter kocht und fegt,
und langsam heißen Zorn schon hegt,

weil doch Maria gar nicht da,
obwohl da so viel Arbeit war.

Wenn Martha laut „Maria“ rief
Lief irgendwas im Hause schief.

dann eilt Maria schnell herbei
senkt schuldbewusst den Blick dabei

und geht dann Martha rasch zur Hand,
was diese als gerecht empfand.

Die Zeit verging, sie wurden älter
und Marthas heißer Zorn ward kälter.

Sie hatten jetzt ein Haus mit Garten
da muss die Träumerei oft warten

Maria hat meist keine Zeit
für sich und Abgeschiedenheit

In Haus und Garten gibt es nun,
den ganzen Tag genug zu tun.

Und wenn sie in Gemüsebeeten
beim Ernten oder Unkraut jäten,

für sich ein kleines Weilchen träumt,
kann’s sein das Martha langsam schäumt.

Wenn Martha laut „Maria“ rief
Lief irgendwas im Hause schief.

dann eilt Maria schnell herbei
senkt schuldbewußt den Blick dabei

und geht dann Martha rasch zur Hand,
was diese als gerecht empfand

Nun hörte man im ganzen Land
von Jesus ja so allerhand.

wie der von Gott sprach, das war toll
das man ihn Vater nennen soll.

und das er uns unendlich liebt
und gern uns unsre Schuld vergibt,

wenn wir ihn um Verzeihung bitten.
Es scheint als sei er selbst inmitten

des Volkes Israel erschienen,
um ihm in Jesus nun zu dienen.

Der reiste doch durchs ganze Land,
rief manche Menschen ,die er fand

mit ihm zu gehen, bei ihm zu sein,
machte sie zu Jüngern, nicht allein,

Bildet sie aus und schickt sie fort,
sie ziehen selbst von Ort zu Ort

zu zweit hinaus, sie soll‘n nicht ruh‘n
beim Predigen und Wunder tun.

Sie sind zurück und hoch erfreut
es war für sie ‚ne tolle Zeit

denn sie erlebten Gottes Kraft,
die Wunder und Veränd‘rung schafft.

Nun geht es halt mit Jesus weiter,
jedoch die Stimmung ist nicht heiter.

denn der will nach Jerusalem
um in den Tempel dort zu geh’n.

Wo Hohepriester, Schriftgelehrte,
Herodes und der Römer Herde.

Nicht gut auf ihn zu sprechen sind,
das weiß doch schließlich jedes Kind.

Doch Jesus ist nicht zu belehren
und da sie ihren Meister ehren,

sind sie halt mit ihm, Tag für Tag,
auch wenn der Weg ihnen nicht behagt.

So kommen sie auch durch ‚nen Ort,
Maria, Martha wohnen dort.

Jesus, den fanden sie schon lange gut
zusammen fassten sie sich Mut

nahmen ihn auf mit seinen Horten
emsig bemüht, mit nicht viel Worten.

Nun sind es dreizehn Esser mehr,
die beiden Frauen kreiseln sehr.

Damit sich alle fühlen Wohl,
gab es auch Spritz mit Aperol.

Doch als der Meister dann noch spricht,
Maria denkt an Arbeit nicht.

Sie setzt sich hin und hört ihm zu
hängt an den Lippen ihm im nu

vergessen ist der Arbeitsstress,
die Martha, ja die schäumt indes.

weil doch Maria gar nicht da,
obwohl da so viel Arbeit war

Wenn Martha laut „Maria“ rief
Lief irgendwas im Hause schief.

dann eilt Maria schnell herbei
senkt schuldbewußt den Blick dabei

und geht dann Martha rasch zur Hand,
was diese als gerecht empfand

Doch diesmal scheint sie nicht zu hören,
hockt da bei Jesus, lässt sich nicht stören

Doch all die Arbeit sieht sie nicht,
sie hört nur noch was Jesus spricht.

Doch Martha findet das nicht heiter
sie wendet sich an Jesus weiter.

Ja siehst du nicht wie ich hier hetze
vom Ofen schnell zur Tafel wetze,

zu kochen und den Tisch zu decken,
und raus zu fegen alle Ecken.

ist dir das wirklich ganz egal?
Nun sag doch der Maria mal

das sie mir endlich helfen soll
oh glaube mir, das Maß ist voll.

Und Jesus dann zu Martha spricht,
das mach ich nicht.

Du machst dir Aufwand, Mühe, Sorgen,
denkst heute immer schon an morgen

wobei du eigentlich vergisst,
was wirklich für dich nötig ist.

das gute Teil Maria wählt,
das ist‘s, was jetzt für sie nur zählt.

Sie braucht die Ruhe, braucht das Hören,
da werd ich sie dabei nicht stören.

Die Story bringt uns Lukas hier
mit diesem Text, was machen wir.

Mit der Geschichte dieser beiden,
wenn von den beiden könn‘ wir leiden?

Nun für Maria stimme ich
sie wählt das rechte Teil für sich

für Jesus nimmt sie sich die Zeit
nur er ist wichtig weit und breit.

doch die Marias dieser Welt,
wie ist es denn um sie bestellt?

sie träumen leise vor sich hin,
und haben weiter nichts im Sinn,

Meist sind sie etwas lebensfremd,
in Praxisdingen oft gehemmt.

Was andren Müh und Arbeit macht;
da haben sie nicht dran gedacht.

Also für die Martha stimmen,
die nimmt die Welt mit ihren Sinnen

und ihren off‘nen Augen war,
und packt dann an, das ist doch klar.

Das geht nicht, gibt es bei ihr nicht,
wichtig bleibt allezeit ihre Pflicht,

die wird erfüllt, mit letzter Kraft,
sie hat das immer noch geschafft.

Das andre brauchen Zeit für sich,
versteht sie nicht.

Wenn ich so auf die beiden schau,
da wird es mir im Magen flau.

Ich denk an mich, was brauch ich nun?
Martha Schaffen oder Marias Ruh‘n?

Warum muss ich da unterscheiden?
Brauch ich nicht etwas von den beiden?

Es wär doch gut, ich würd‘s begrüßen
Ich sähse meinen Herrn zu Füßen

und lauschte still auf jedes Wort,
Wär in Gedanken auch nicht fort

sondern im Zwiegespräch mit ihm,
wie wunderbar mir dies erschien.

Doch nur Gebet und Bibel lesen
das ist‘s dann auch noch nicht gewesen.

Ich brächt Marthas vernünft’gen Blick
und ihre Tatkraft, das wär schick.

Zu sehen was zu machen ist,
und angepackt dann ohne Frist.

was vor die Hände kommt zu tun,
erledigt wird’s ohn großes Ruh‘n.

Wenn ich die Sache so bedenk,
dann halt ich es für ein Geschenk,

das es nicht nur die eine gibt,
weil Jesus schließlich beide liebt.

Und deshalb würd ich gern ergänzen,
so ein, zwei, drei Sequenzen.

Die mir bei Lukas hier noch fehlen,
um die Geschichte zu erzählen.

Ich stell mir vor wie Jesus dann,
Maria zu sich ruft heran,

und spricht zu ihr: Weißt du, ich find
das Martha-Schwestern wichtig sind.

Sie sind die Korrektur für dich,
sie lieben und sie erden dich.

Sie nerven dich mit ihrem Tun,
und das sie scheinbar niemals ruhn.

Du kannst ihr helfen ab und zu,
den Blick zu wechseln und sich Ruh,

und Stille mal zu gönnen,
um Gott und auch sich zu erkennen.

Achtet auf Ausgewogenheit.
dann geht‘s euch gut in dieser Zeit,

Und Jesus zu Maria spricht
du mühst dich täglich sehr um mich,

willst dienen Gott und ihm gefallen,
dabei braucht’s nichts dazu von allen.

Ich sag dir, Gott dein Vater spricht:
„Ich sehe und ich liebe dich.

So wie du bist, du musst nichts tun,
du darfst in meinem Frieden ruhn.

Ich stell mir vor wie Jesus dann,
ruft Martha auch zu sich heran,

und spricht zu ihr: weißt du, ich find
das Maria-Schwestern wichtig sind.

Sie sind die Korrektur für dich,
sie lieben und sie erden dich.

Sie nerven dich mit ihrer Ruh,
und ihren Träumen immerzu

Du hilfst dabei, das sie versteht,
das neben Einkehr und Gebet

für Gottes Liebe wichtig ist
das sie auch praktisch tätig ist.

Achtet auf Ausgewogenheit.
dann geht‘s euch gut in dieser Zeit.

Und Jesus spricht: Martha hör zu
du mühst dich täglich immerzu,

damit dich jemand sieht und liebt,
und dir dann Anerkennung gibt.

Ich sag dir, Gott dein Vater spricht:
„Ich sehe und ich liebe dich.

So wie du bist, du musst nichts tun,
du darfst in meinem Frieden ruhn.

So Jesus beide Schwestern sieht,
und mit den Jüngern weiterzieht

Die Zeit verstreicht, die Schwestern leben
dann nicht mehr so wie eben.

Wenn Martha jetzt Maria rief,
dann ging da nicht mehr alles schief

Sie reden über Arbeit nun,
und wer, was, wann wird tun

gemeinsam wird in Partnerschaft
in Haus und Hof nun viel geschafft.

Und wenn Maria Martha rief
und diese eilend zu ihr lief,

dann setzten beide sich zur Ruh,
Genießen ihr Zeit dazu,

erfreuen sich an Gottes Welt
und das er in der Hand sie hält.

Und so erkennt doch jedermann
was für‘n Geschenk Geschwister dann.

auch wenn sie ganz verschieden sind,
weil jeder ist ein Gottes Kind.

mit seinen Gaben, seinen Ecken.
Gott will, dass wir dabei entdecken.

Sie sind die Korrektur für mich,
sie lieben und sie erden mich.

drum ob Familie oder Gemeinde
Wir sind doch schließlich keine Feinde.

denn Marthas und Marias eint,
das Jesus schließlich beide meint.

Wenn er von Gottes Liebe spricht,
drum lebst zusammen in seinem Licht.

Amen!

 

Erinnerungen von Pfarrer Johannes Bühler an seine schwepnitzer Zeit

Nachruf
Pfarrer Johannes Bühler verstorben

Viele ältere Menschen im Ort kennen ihn noch persönlich: Johannes Bühler. Von 1963 bis 1976 war er Pfarrer in Schwepnitz. Aus Cunewalde in der Oberlausitz, wo er dieses Amt zuvor ausgeübt hatte, kam er in die Westlausitz. Nach seiner Schwepnitzer Zeit wechselte er in die Sächsische Schweiz, wurde Pfarrer in Bad Schandau. Johannes Bühler wurde am 22. Oktober 1934 in Zittau geboren. In unserer Kirchgemeinde hat er sehr viel bewegen können. Die politisch wie ökonomisch schwierigen Zeiten hatten ihn selbst geprägt, doch stets behielt er das Wesentliche im Blick: das geistliche Leben in der Gemeinde zu gestalten und zu bereichern. In seinen Erinnerungen an die Zeit bei uns formulierte er für sich und seine Frau Brigitte: „Wenn wir heute nach Schwepnitz kommen, empfinden wir immer noch ein Stück Heimat und die Freude über jedes noch bekannte Gesicht. Die fast zwölfeinhalb Jahre in der Kirchgemeinde Schwepnitz waren ein wichtiger Abschnitt in meinem Pfarrerleben.“ Am 24. September 2022 ist Johannes Bühler im Alter von 87 Jahren im Kreise seiner Angehörigen friedlich verstorben. Zuletzt lebte er in Lohmen. Am 7. Oktober fand dort die Trauerfeier statt. Seiner Familie und insbesondere Brigitte Bühler gilt unser herzliches Beileid. Wir sind voller Dankbarkeit und Hochachtung gegenüber Pfarrer Bühler und seinem Dienst in der Kirchgemeinde Schwepnitz. Der Herr lasse Johannes Bühler seine Herrlichkeit schauen.
Pfarrer Friedrich Porsch und der Kirchenvorstand

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über den Staub sich erheben.
Hiob 19,25

Gebet für den Frieden – Jeden Sonntag 18.00 Uhr

Jeden Sonntag um 18.00 Uhr läuten die Glocken unserer 4 Kirchen in unserer Kirchgemeinde 10 Minuten lang.
Damit laden wir Sie ein, in diesen Minuten, dort wo Sie gerade sind, für den Frieden in der Ukraine und in der Welt zu beten.
Stimmen Sie dafür gerne in das folgende Gebet ein, oder finden Sie eigene Worte des Gebetes:

Ewiger Gott,
in diesen Tagen erleben wir, wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind.
Uns ist bewusst, wie kostbar über sieben Jahrzehnte Frieden in unserem Land sind.
Wütend und fassungslos erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.
Das Leid der Menschen in der Ukraine geht uns nah.
Wir haben Angst davor, in welche Abgründe dieser Krieg uns alle noch führen wird.

Wie so viele suchen wir Zuflucht bei dir
und Schutz, innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung.
Wir bringen dir unsere Sorgen.
Wir bitten dich für die, die um ihr Leben und das Leben ihrer Angehörigen fürchten.
Wir bitten dich für die, die um ihre Heimat kämpfen,
für die, die vor der Brutalität des Krieges fliehen,
für die, die humanitäre Hilfe leisten
und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.

Wir beten für all die Verantwortlichen in Russland, der Ukraine, Belarus, den USA und der EU,
dass sie Wege aus der Eskalation finden.
Lass uns alle abrüsten mit Worten und Taten.
Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind.
Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen.
Segne uns mit deinem Frieden, damit dein Friede sich auf Erden ausbreite!
Amen.

 

Wort der Kirchenleitung zur Ukraine vom 28.02.2022

Die sächsische Kirchenleitung sieht mit großer Sorge auf den Krieg in der Ukraine, der von Präsident Putin ausgelöst wurde.
Aus unserer Fassungslosigkeit heraus denken wir als erstes an die vom Krieg unmittelbar betroffenen Menschen. Ihre Angst, ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Wut lassen wir an uns heran. Auch wenn wir vieles von dem nicht ermessen können, fühlen wir uns mit ihnen verbunden.
In unserer Hilflosigkeit suchen wir nach Möglichkeiten, etwas für die Menschen in der Ukraine und den Frieden in Europa zu tun.
Wir rufen dazu auf:
Beten Sie mit uns für ein baldiges Ende dieses Krieges. Beten Sie mit uns für den Frieden in der Ukraine und in der ganzen Welt.
Unterstützen Sie mit uns die Notleidenden in den Kriegsregionen, die Flüchtenden, die Helfenden in den Nachbarländern.
Verstärken Sie mit uns das Gespräch mit Christen aller Konfessionen und mit Menschen über alle Grenzen hinweg, um Brücken für den Frieden zu bauen.
Verbunden im Glauben an Jesus Christus bestärke uns alle der Monatsspruch für den März 2022:
„Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ Eph 6, 18

Impuls 23.01.2022 – Wieviel G brauchen wir?

Wieviel „G“ brauchen wir?

Wir leben in schwierigen Zeiten.
Corona hinten und vorn. Unsicherheit, Fragen, Auseinandersetzungen.
Mit Maske oder ohne, geimpft oder nicht, Umarmung oder Abstand,
3 G oder lieber 2 G?


Mit der Schriftstellerin und Theologin Christina Brudereck
plädiere ich für ein 1 G.

Sie schreibt:
„Dürfte ich nur ein Wort des Glaubens wählen,
ein Wort für die Mitte meiner Theologie,
ein Wort für den roten Faden meiner Biographie,
ich wählte die Gnade.
In gnadenlosen Zeiten,
in denen viele so unerbittlich sind,
so hart und aggressiv,
in denen der Erfolg uns unsere Meinung diktieren will
und wir funktionieren müssen,
im Job und zu Hause,
unser Wille und unser Körper,
auch unsere Gemeinde und unser Glaube.
Ich wählte die Gnade, denn sie wählt immer wieder mich.
Gnade ist Liebe, sie ist ihre sanfte Schwester,
sie macht mir klar, dass ich endlich bin,
sie hilft mir in meine Begrenztheit einzuwilligen,
sie liebt mich in meinen Niederlagen,
sie erinner mich täglich daran, dass ich mich nicht selbst retten muss,
sie erlaubt mir ein bedürftiges Wesen zu sein. …
Gnade ist Freispruch,
das Recht nochmal ein anderer Mensch werden zu dürfen,
nicht für immer festgelegt zu werden, auf das was du getan hast oder dir hast antun lassen.
Gnade eröffnet darum Zukunft, sie schenkt dir Zeit.“

Sicher, ich liebe diese Worte erst einmal, weil sie vom Glauben reden, weil sie von meinem Glauben reden, von meiner Glaubenserfahrung. Sie sprechen von der Grunderfahrung meines Lebens.

Gnade ist der Fels, auf dem ich mein Leben aufbauen kann. Dieser Grund und diese Erfahrung prägt mein Menschsein. Es schlägt sich nieder in den Begegnungen mit Menschen, auch wenn sie mir fremd sind oder ich ihre Meinung nicht nachvollziehen kann.
Corona und die Folgen begleiten und prägen uns seit zwei Jahren. Sie führen zu erbitterten Meinungsverschieden-heiten, oft zu Unversöhnlichkeiten, auch im Freundeskreis und den Familien.
Deshalb finde ich, alles was wir brauchen ist ein G, alles was wir brauchen ist Gnade. Gnade im Umgang mit Andren, deren Meinungen und Anfeindungen, Gnade auch mit uns selbst.
„Gnade ist Liebe, sie ist ihre sanfte Schwester,
sie macht mir klar, dass ich endlich bin,
sie hilft mir in meine Begrenztheit einzuwilligen,
sie liebt mich in meinen Niederlagen.

Diesen befreienden Umgang miteinander und mit uns selbst brauchen wir.
Ich wünsche ihn einen jeden von euch!