Glaubenskurs Neuer Termin

Flyer Glaubenskurs

Der Glaubenskurs musste durch Corona nun leider schon mehrfach verschoben werden. Ich wage trotzdem mit den Interessierten einen neuen Anlauf im neuen Jahr. Wer noch Lust hat dazu zu stoßen, ist ganz herzlich willkommen.
Edit: Das erste Treffen am 21.01.2021 um 19.30 Uhr soll über Zoom Online stattfinden. Dort können alle Interessierten sich mit mir gemeinsam verständigen, wie wir planen wollen und ob wir den Kurs online beginnen möchten. Bei Interresse sende ich den Einladungslink gerne per Mail (Mailadresse siehe unten).

Vielleicht tragen Sie sich mit dem Gedanken, sich taufen zu lassen, oder Sie möchten einfach mehr über den christlichen Glauben erfahren. Dann ist der Glaubenskurs für Erwachsene eine gute Möglichkeit. Insgesamt 8 Termine sind geplant. Das erste Treffen ist am Donnerstag den 21.01.2021 um 19.30 Uhr im Kirchgemeindehaus in Schwepnitz. Die weiteren Termine werden dann gemeinsam vereinbart.

Melden Sie sich gerne bei Interesse bei mir an (035797/70721; Email: friedrichporsch@posteo.de). 

Ihr Pfarrer Porsch

 

Neuer Termin für den ersten Abend: 21. Januar 2021, 19.30 Uhr

Ort: Gemeindezentrum Pfarrgasse 8, Schwepnitz

Impuls 20.04.2020 Der Zweifler

Der Ungläubige Thomas,
1603, Michelangelo Merisi da Caravaggio.

 

Der Ungläubige Thomas – er passt in unsere Zeit. Er hinterfragt, prüft und steht vor einem Rätsel.
Mich verbindet viel mit diesem Zweifler Thomas. Was mich hoffnungsvoll macht: Jesus verstößt den Zweifler nicht, sondern kommt ihm entgegen und die Begegnung mit Jesus überzeugt ihn. Dem Thomas bleibt dabei die Auferstehung ein unerklärlichen Rätsel, und doch wird gerade der Zweifler Thomas, durch seine Skepsis, ein glaubwürdiger Zeuge der Auferstehung Jesu Christi.

Joh 20, 24-31 (Lutherübersetzung 2017)
Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben. Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr, weil ihr glaubt, das Leben habt in seinem Namen.

Impulse 18.04.2020 Am Grunde des Bechers wartet Gott

Heute, am 18.04. jährt sich der Todestag des Physikers Albert Einstein (1879-1955). Seine Erkenntnissen haben nachhaltig die heutige Sicht auf die Dinge dieser Schöpfung geprägt. Seine Forschung war maßgeblich motiviert durch den Glauben an einen sich in der Natur offenbarenden Gott. Von theologischen Dogmen hat er sich dabei weitgehend gelöst. Er bezeichnete sich selbst als „religiösen Ungläubigen“. Er sagt: „Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft blind.“

Was mich mit ihm, den religiösen Ungläubigen, verbindet, ist der staunende Blick in den Kosmos, in die gigantischen Dimensionen des Weltalls und die gewaltige Schönheit dieser Schöpfung, von der wir Menschen nur einen verschwindend kleinen Teil überblicken, ja vielleicht überhaupt in der Lage sind wahrzunehmen.

Es befremdet mich immer wieder, wenn manchmal Wissenschaft und Glaube als Gegensätze wahrgenommen werden. Noch ein anderes Zitat geht mir dann durch den Kopf:
„Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott.“
(Wird oft Werner Heisenberg zugeordnet, die Zuordnung ist aber umstritten.)

Bildquelle: http://www.sun.org

Impuls 17.04.2020 Postscriptum

Postscriptum

Was ich noch sagen wollte
Wenn ich Dir
einen Tip geben darf
Ich meine
Ich bitte Dich
um alles in der Welt
Und wider besseres Wissen:

Halte Dich nicht schadlos
Zieh den kürzeren
Lass Dir etwas entgehn.

(Eva Zeller)

Impuls 16.04.2020 Umkehr

Ein Kriegsschiff befand sich auf offener See. Die See war unruhig und Nebelschwaden erschwerten die Sicht. Kurz nach Anbruch der Dunkelheit meldete der Ausguck: „Licht Steuerbord voraus!“ „Bleibt es stehen, oder bewegt es sich achteraus?!, fragte der Kapitän. Der Ausguck antwortete: „Es bleibt, Kapitän.“ Das Schiff befand sich also auf einem gefährlichen Kollisionskurs mit dem anderen Schiff. Da rief der Kapitän dem Signalgast zu: „Schicken sie dem Schiff ein Signal: Wir sind auf Kollisionskurs, empfehlen 20 Grad Kursänderung.“ Zurück kam das Signal: „Empfehlen ihnen, den Kurs um 20 Grad zu ändern.“ Der Kapitän sagte: „Melden sie: Ich bin ein Kapitän, Kurs um 20 Grad ändern.“ „Ich bin ein Unteroffizier“, lautete die Antwort. „Sie sollten ihren Kurs besser um 20 Grad ändern.“ Inzwischen war der Kapitän ziemlich wütend. Er schimpfte: „Signalisieren sie, dass ich ein Kriegsschiff bin. Er soll den Kurs um 20 Grad ändern.“ Prompt wurde eine Antwort zurück geblinkt: „Ich bin ein Leuchtturm.“ Das Kriegsschiff änderte den Kurs.

… Auf den guten Lebensweg (zurück-)zufinden, ist ein wichtiges Thema der Bibel. Und Umkehr ist Teil der christlichen Existenz: Das alltägliche Hinterfragen, ob mein Denken, Reden und Handeln der Liebe Gottes entspricht, und gegebenen Falls das Korrigieren. Beim Blick auf den anderen sehe ich naturgemäß schnell, wer alles auf Irrwegen ist, oder zu sein scheint. Wer meinen Vorstellungen im Leben und Glauben nicht entspricht, solle doch bitte „umkehren“. Diese kleine Geschichte zeigt aber, wie schwierig das mit dem Aufruf zur Umkehr sein kann, wie sehr meine Perspektive mich trügen kann und wie entscheidend es ist, das eigene Denken kritisch hinterfragen zu lassen.

Impuls 14.04.2020 – Andacht zu 1. Mose 9, 8-17 von Pfr. Porsch

1. Mose 9, 8-17 (Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: »Ich schließe einen Bund mit euch und mit allen euren Nachkommen, dazu mit den vielen verschiedenen Tieren, die bei euch in der Arche waren, von den größten bis zu den kleinsten. Und das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich eine so große Flut schicken, um die Erde und alles, was auf ihr lebt, zu vernichten.« Weiter sagte er: »Diesen Bund schließe ich mit euch und allen Bewohnern der Erde, immer und ewig will ich dazu stehen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. Wenn ich Wolken am Himmel aufziehen lasse und der Regenbogen darin erscheint, dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit Mensch und Tier geschlossen habe: Nie wieder eine so große Flut! Nie wieder soll alles Leben auf diese Weise vernichtet werden! Ja«, sagte Gott, »diese Zusage gilt für alle Zeiten, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken.«

Hoffnung für alle steckt in diesem Bibeltext. Gott spricht nach der Katastrophe der Sintflut zu den Menschen. Nie wieder, sagt er, nie wieder, will er sich seiner Geschöpfe entledigen. Hier spricht ein Schöpfer, der während der Katastrophe unbeschreiblich gelitten hat – als so viele seine Geschöpfe hinweggerafft wurden, so wenige nur überlebten. Dieser Gott spürt seine Liebe und tiefe Verbundenheit zu seinen Geschöpfen.
Die Historizität der Sintflutereignisse mag fraglich sein. So oder so trägt aber die Geschichte tiefe Wahrheiten in sich. Darunter die menschliche Urerfahrung, zerstörerischen Gewalten gigantischer Ausmaße ausgeliefert zu sein. Heute erinnert uns der Corona-Virus an diese menschliche Urerfahrung. Wir stehen nicht über den Dingen dieser Welt. Schnell begegnen mir darüber hinaus Gedanken, welche die Ereignisse zu deuten versuchen: Das Übel stamme möglicherweise direkt von Gott, oder sei eine Strafe – Und manchmal liefern sie gleich die Gewissheit mit, wofür (oder wegen wem) diese Strafe über uns gekommen ist.
Ich will da sehr vorsichtig sein. Ich glaube nicht, dass die Katastrophen dieser Welt Strafen Gottes sind, auch nicht Corona. Ich glaube nicht, dass Gott so mit uns umgeht. Ich glaube nicht, dass Gott alle in einen Topf schmeißt. Ich weiß nicht, weswegen und wofür Corona ist. Ein Übel ist es, soviel scheint mir klar. Darüber hinaus ist jede deutende, religiöse Aussage dazu auf dünnem Eis menschlicher Erkenntnis gebaut. Ich halte mich an zeitlosen Wahrheit der biblischen Sintflutgeschichte fest, die für mich die Wichtigste des Textes ist: In Gott begegnet mir mein Schöpfer, der mich liebt, der alle Menschen liebt, der Leben bewahren will und der keines seiner Geschöpf dem Verderben preis gibt. Für alle Schrecken dieser Welt gilt: Sie sind nicht endlos, sie sind begrenzt und wir werden sie mit Gottes Hilfe überdauern. Gott möge uns die Kraft und die Liebe geben, dieses Übel gemeinsam zu überwinden. Und nach Regen kommt Sonnenschein, nach Corona kommt Aufatmen und nach dem Tod kommt das Leben. Es tut mir gut, den Regenbogen vor den dunklen Wolken zu sehen.