Impuls 30.05.2020 Du bist
Du bist
Dein Ort ist, wo Augen dich ansehn
Es gibt dich, weil Blicke dich wolln
Wo Augen sich treffen, enstehst du
Du bist – lass den Rest der Welt grolln.
Du bist gefallen
Aber jetzt fällst du nicht
Augen fangen dich auf
Zeig dich uns allen
Zeig dein Gesicht
Nimm das Leben in Kauf
Es gibt dich,
weil Augen dich ansehn,
und sagen, dass es dich gibt.
Wo Augen sich treffen enstehst du
Da ist jemand da
Der dich siehst,
(nach Hilde Domin)
Impuls 27.05.2020 Geborgenheit Leo Tolstoi
Der russische Dichter Graf Leo Tolstoi fasste einmal seine ganze Lebensgeschichte in einem kurzen Gleichnis zusammen:
„Ich kam mir vor“, so erzählt er, „wie ein Mensch, den man in einen Kahn setzt und in dessen unerfahrene Hände man die Ruder gelegt hatte. Vom Ufer fortgestoßen, ruderte ich auf dem reißenden Strom des Lebens dahin. Je mehr ich in die Mitte der Strömung kam, umso mehr Menschen begegnete ich. Lachende, singende, lärmende Menschen, die alle in einer Richtung dahinfuhren, und niemand fragte danach, ob denn die Richtung stimmte, in die die Fahrt ging. Plötzlich hörte ich durch das Gewitter das Tosen und Brausen der Stromschnellen, und ich sah, wie vor mir ein Lebensschiff nach dem anderen kenterte und unterging. Da kam ich zu mir und hielt inne mit der tollen Fahrt. Mit aller Gewalt ruderte ich zurück, stromaufwärts, dem Ufer zu, und endlich kam ich heraus aus der gefährlichen Strömung. Das Ufer, von dem ich eigentlich losgetrieben, war der lebendige Gott. Nun war ich zu ihm zurückgekehrt und geborgen.“
Impuls 23.05.2020 Du siehst einfach total geil aus
Du siehst einfach total geil aus, du bist echt meine Traumfrau! Deine Augen leuchten wie zwei Brillianten, deine Haare legen sich wie roter Samt um deinen Hals. Deine Zähne sind so weiß wie frisch gefallener Schnee. Du brauchtest keine Zahnspange, alle Zähne sind am richtigen Platz, und keiner fehlt. Wie eine knallrote Kirsche, so leuchten deine Lippen, sie sind so superschön geformt. Hinter deinen Haaren leuchten deine Wangen wie zuckersüße Äpfel, in die man am liebsten gleich reinbeißen würde. Ich steh total auf deinen schlanken Hals, der ist wie ein wunderschönes Schmuckstück für mich. Dein Busen ist so schön weich, er erinnert mich an das Fell von den zwei Kätzchen, die ich heute Morgen auf der Straße gestreichelt hab. Abends, wenn es kalt wird, wenn es dunkel wird und keiner mehr unterwegs ist, dann will ich zu dem Treffpunkt kommen, auf den Berg, der so schön nach Kräutern riecht. Du siehst einfach perfekt aus. An dir gibt es nichts, was anders sein sollte!
Hohelied der Liebe, Kapitel 4, 1-7 nach der Übersetzung der Volxbibel