Totensonntag oder besser Ewigkeitssonntag, wir stehen an den Gräbern unserer Verstorbenen.
Alles hat ein Ende … Und nun? Haben wir nur diese begrenzte Zeit?
Ein Satz des Kirchenvaters Augustin kommt mir in den Sinn: „Ruhelos ist unser Herz, bis es ruht in dir, oh Herr.“ Sind wir erst hier, im Grab zur Ruhe gekommen? Nein, Augustin beschreibt, was jeder von uns kennt. Wie groß der Traum auch war, mit wieviel Anstrengung das Ziel auch erreicht wurde, Zufriedenheit kehrt nicht ein. Schon ist der nächste Wunsch, das nächste Ziel vor Augen. Ruhelos ist unser Herz. Warum das so ist? Im Buch des Predigers, im Alten Testament lesen wir die Antwort:“Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur das der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ Weil die Sehnsucht in unserem Herzen auf die Ewigkeit angelegt ist, können wir sie mit weltlichen Dingen auch nicht befriedigen. Aber bei Gott darf unser Herz zur Ruhe kommen, eingehüllt in seine Liebe, die ewig ist, erfahren wir Frieden. Schon jetzt in unserem Leben. Auch an den Gräbern unserer Verstorbenen muss der Blick nicht haltmachen, sondern darf weitergehen, bis in Gottes Ewigkeit.