Impuls 13.12.2020 – Gloria … gerade jetzt

Können Sie sich noch erinnern?
Es gab Adventszeiten, geprägt von Einkaufsausflügen in große Shoppingcenter.
Menschen über Menschen drängen sich vorwärts, eilen schnell ins nächste Geschäft, das letzte Geschenk noch und dann endlich nach Hause. Mitten in diese Geschäftigkeit bricht ein Engelchor. „Ehre sei Gott in der Höhe“ – nicht in der feierlichen Kirche, sondern mitten in unserem Alltag.
Einladung innnezuhalten, der Botschaft zu lauschen und in das Lob mit einzustimmen.

Immer ist die Zeit für ein Gloria, gerade auch in diesen Zeiten!
Ich wünsche Euch allen einen schönen 3. Advent!

Impuls 10.12.2020 – Bethlehemkapelle

Seit einigen Monaten bekommen wir jeden Tag eine kurze Andacht zur Losung.
Die von heute möchte ich euch gerne weitergeben.

 

„Die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des Herrn Mund hat’s geredet.
Jesaja 40,5

Wir haben es ja schon geahnt,
dass die angeordneten Maßnahmen nicht ausreichen werden.
Auch das Singen im Gottesdienst ist ab sofort verboten.
Wie sollen wir da noch Gottes Herrlichkeit verkünden?

Meine erste Reaktion:
Ohne Singen – geht gar nicht.
Ohne Singen gibt es keinen Gottesdienst.
Also sind alle Gottesdienste verboten.

Dann mache ich mir klar,
was ich eigentlich ja weiß:
Das ganze Leben soll ein Gottes-Dienst sein,
Arbeit und Ruhe, Reden und Schweigen.

Und wie offenbart Gott seine Herrlichkeit?
Im Tempel und im Stall,
bei einer Hochzeit und bei kranken Leuten,
am See, auf Bergen – und am Kreuz.

Also Advent und Weihnachten feiern!
Wenn notwendig, auch ohne Singen.
Die Herrlichkeit des Herrn findet ihre Wege.
Mit wachen Sinnen können wir sie entdecken.

Lass uns deine Herrlichkeit sehen auch in dieser Zeit …“

Frieder Waas

Die »virtuelle Bethlehemskapelle« bringt täglich einen aktuellen Kurzimpuls zur Losung der Herrnhuter Brüdergemeine.
(Anmeldung unter bethlehem@ebu.de)
In der realen Bethlehems-Kapelle in Prag hielt vor über 600 Jahren Jan Hus mit großer öffentlicher Resonanz seine Predigten in der Sprache des Volkes.
Seine Ermordung auf dem Scheiterhaufen löste die Böhmische Reformation aus, aus der über die alte Unität der Brüder auch unsere Kirche hervorging, die Evangelische Brüder-Unität – Herrnhuter Brüdergemeine.
Sie gibt seit 1731 die Losungen heraus.

 

Impuls 7.12.2020 – Eine alte Lebensweisheit

Hallo, ihr Lieben!
Ich weiß, das ist eine alte Weisheit.
Und doch möchte ich sie euch, in dieser so besonderen Zeit, ganz neu mitgeben.
Ein paar Zeilen füge ich noch hinzu.

Beachte deine Möglichkeiten – nicht deine Beschränkungen
Beachte deine Kreativität – nicht deine Verbote
Beachte deine brennende Kerze – nicht die Dunkelheit ringsum.
Ich wünsche euch eine Woche, in der ihr viel Gutes erlebt und für euch entdeckt.
Gott segne und Gott behüte euch!
Mit herzlichen Grüßen
Anett Kemter

Impuls 06.12.2020 – Werde Nikolaus

Eine ältere Frau, im Gewusel des vorweihnachtlichen Einkaufes. (So etwas soll es mal gegeben haben.) Gerade dachte sie an ihre Enkel. Für den morgigen Nikolaustag wollte sie noch etwas besorgen. Da entdeckte sie das kleine Mädchen. Mutterseelenallein stand es in dem große Einkaufscenter und um Hilfe bat, ohne Worte, mit einem Zettel in der Hand. 
Widerliche Bettlermasche oder echte Not? – unterschiedliche Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Nikolaus fiel ihr ein, von dem es so viele Legenden gibt. Legenden, die davon berichten, wie er die Not der Menschen gesehen hat und ihnen half. Das Bild ihrer Enkel, verschmolz mit dem des kleinen Mädchens. Da konnte sie nicht einfach weitergehen, wie so viele andere. Sie schob ihre ursprünglichen Pläne zur Seite und ging auf das Mädchen zu.

So könnte es sich zugetragen haben. Was dann geschah, seht selbst!

Wo wir uns anderen Menschen zuwenden und ihnen helfen,
werden wir selbst beschenkt. Ich wünsche einen guten Nikolaustag!

Impuls 05.12.2020 – Was steckt dahinter

 

Ein Paket, ein Geschenk, eine Überraschung – was steckt dahinter?
Was werde ich finden, wenn ich es auspacke? Neugier und Vorfreude machen sich breit. Wann darf ich es auspacken?

In der Adventszeit, gehen wir auf Weihnachten zu, auf das größte Geschenk, das uns je gemacht wurde. Gott wird Mensch und kommt zu uns. Und genau wie wir die Geschenke für unsere Lieben schön verpacken, hat auch Gott sein Geschenk an uns verpackt. Er verpackte seine unendliche Größe in einem kleinen Kind. Er umkleidete seine Ewigkeit, mit unserer Sterblichkeit. Er umhüllte seine Allmacht mit unserer Ohnmacht. So einfach, natürlich und unscheinbar kam er in unsere Welt.
Erkennen wir ihn, in dem Kind in der Krippe? Oder in dem jungen Mann, der heilend und helfend durch das Land zog, umgeben von einfachen Menschen aus dem Volk? Sehen wir ihn, als er leidend und sterbend am Kreuz hing, verachtet und unverstanden?

Gott will uns begegnen in seinem Geschenk, Jesu. Dazu lädt auch in diesem Jahr, unter den schwierigen Bedingungen der Coronapandemie, die Adventszeit ein. Das alten Adventslied „Es kommt ein Schiff geladen“ bringt dies wunderbar zum Ausdruck. Lehnt euch einmal zurück und lauscht den alten Klängen, die hier modern interpretiert werden.

Impuls 02.12.2020 – Ganz sein

 

Hallo, ihr Lieben!
Heute habe ich für euch dieses lachende Kind und den Wunsch, „ganz zu sein“.
Adventszeit heißt nicht Friede, Freude, Eierkuchen. Auch nicht nur, Lebkuchen, Kerzen und Adventskalender.
Gerade in der Adventszeit möchte Gottes Licht, deine Dunkelheit erhellen, seine Hoffnung in deine Verzweiflung hinein strahlen und seine Freude in deinen Traurigkeiten einen Weg zu dir finden.
Möge es ihm gelingen.
Ich wünsche euch eine gute Woche und eine gute Zeit. Lasst euch durch die neuen Beschränkungen nicht die Zuversicht nehmen und uns miteinander verbunden bleiben.
Gott segne und behüte euch, er schenke euch seine Nähe und seinen Frieden!

Mit herzlichen Grüßen
Anett Kemter

Impuls 29.11.2020 – Wie soll ich dich empfangen

Besuch hat sich angesagt.
Nicht Tante Emma und Onkel Kurt, nicht irgendwer, nein wichtiger, hochstehender Besuch.
Was ist da nicht alles zu beachten und vorzubereiten. das ganze Haus wird geputzt und gewienert. Die Betten werden frisch überzogen, mit der besten Garnitur, die im Haus zu finden ist. Schließlich wird noch schnell unsere beste Kleidung gewaschen und gebügelt werden. Und dann muß eingekauft werden. Nur das Beste soll auf den Tisch kommen. Wir wollen ja in allen einen guten Eindruck machen.

Heute beginnt die Adventszeit. Wir gehen auf Weihnachten zu. Jesus hat sich angesagt. Gott wird Mensch und kommt zu uns. Wie gehen wir durch diese Zeit. Nur in Gedanken an Weihnachtsgans und Familienfeier, wie auch immer die dieses Jahr aussehnen kann. Oder wollen wir die Zeit nutzen uns auch innerlich auf Weihnachten, auf die Ankunft Jesu vorzubereiten?

Das alte Adventslied „Wie soll ich dich empfangen?“ greift diesen Gedanken auf.

Impuls 27.11.2020 – Plötzlich war alles anders

Flashmob! Flashmob?
Flashmobs sind eine Ausdrucksform in der heutigen Zeit. Menschen verabreden sich zu einer scheinbar spontanen Aktion in der Öffentlichkeit. Mitten in unserem Alltag, treten sie plötzlich hervor, von einem Moment auf den anderen verändert sich die Situation. Dann, nach der Aktion, treten sie wieder zurück. Mich fasziniert diese Ausdrucksform. Von einem Moment auf den anderen verändert sich alles.

Weihnachten liegen vor uns. Sicher wird in diesem Jahr vieles anders sein als sonst, aber die Kernaussage bleibt dieselbe. Gott kommt in unsere Welt und plötzlich ist alles anders. Mit seiner Präsenz, Zuwendung und Liebe ändert sich unser Alltag. Die Adventszeit will uns darauf vorbereiten. Lassen wir uns darauf ein, uns unterbrechen zu lassen. Nehmen wir uns wieder Zeit, einen Moment innezuhalten und Gottes Gegenwart in unserem Alltag zu entdecken. Vielleicht mit einem kleinen Flashmobvideo …

Impuls 23.11.2020 – Mach was draus

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Hallo, ihr Lieben!
Auf der Suche, nach einem guten Spruch für dieses Bild, habe ich so manches Geistreiche gefunden. Von Veränderung, Mut und Zuversicht war da die Rede. Aber erst bei Diesem, hatte ich das Gefühl „Der ist es.“ Dieser graue Parkplatz, der sehr begrenzte Raum und die grauen Autos, passen so gut in den November und in die Coronazeit. Die Atmosphäre hat sich verändert. Gespräche mit Maske machen sich so schlecht, ein Lächeln ist kaum sichtbar. Und wer nimmt schon noch Augenkontakt auf?
Und doch gibt es Möglichkeiten etwas zu verändern. Da hilft ein aufmunterndes, wertschätzendes Wort, eine kleine Karte, eine bunte Blume, eine kleine Kerze…
Es gibt so Vieles, was dem Anderen zeigt
„Ich nehm dich wahr.“
Ich wünsche euch gute Ideen, um eure „Parklücke“ zu etwas Besonderem zu machen und Andere damit anzustecken.
Bleibt wohlbehütet und gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Anett Kemter

Impuls 22.11.2020 – Tod und Ewigkeit

Totensonntag oder besser Ewigkeitssonntag, wir stehen an den Gräbern unserer Verstorbenen.
Alles hat ein Ende … Und nun? Haben wir nur diese begrenzte Zeit?
Ein Satz des Kirchenvaters Augustin kommt mir in den Sinn: „Ruhelos ist unser Herz, bis es ruht in dir, oh Herr.“ Sind wir erst hier, im Grab zur Ruhe gekommen? Nein, Augustin beschreibt, was jeder von uns kennt. Wie groß der Traum auch war, mit wieviel Anstrengung das Ziel auch erreicht wurde, Zufriedenheit kehrt nicht ein. Schon ist der nächste Wunsch, das nächste Ziel vor Augen. Ruhelos ist unser Herz. Warum das so ist? Im Buch des Predigers, im Alten Testament lesen wir die Antwort:“Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur das der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ Weil die Sehnsucht in unserem Herzen auf die Ewigkeit angelegt ist, können wir sie mit weltlichen Dingen auch nicht befriedigen. Aber bei Gott darf unser Herz zur Ruhe kommen, eingehüllt in seine Liebe, die ewig ist, erfahren wir Frieden. Schon jetzt in unserem Leben. Auch an den Gräbern unserer Verstorbenen muss der Blick nicht haltmachen, sondern darf weitergehen, bis in Gottes Ewigkeit.