Impuls 22.11.2020 – Tod und Ewigkeit

Totensonntag oder besser Ewigkeitssonntag, wir stehen an den Gräbern unserer Verstorbenen.
Alles hat ein Ende … Und nun? Haben wir nur diese begrenzte Zeit?
Ein Satz des Kirchenvaters Augustin kommt mir in den Sinn: „Ruhelos ist unser Herz, bis es ruht in dir, oh Herr.“ Sind wir erst hier, im Grab zur Ruhe gekommen? Nein, Augustin beschreibt, was jeder von uns kennt. Wie groß der Traum auch war, mit wieviel Anstrengung das Ziel auch erreicht wurde, Zufriedenheit kehrt nicht ein. Schon ist der nächste Wunsch, das nächste Ziel vor Augen. Ruhelos ist unser Herz. Warum das so ist? Im Buch des Predigers, im Alten Testament lesen wir die Antwort:“Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur das der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ Weil die Sehnsucht in unserem Herzen auf die Ewigkeit angelegt ist, können wir sie mit weltlichen Dingen auch nicht befriedigen. Aber bei Gott darf unser Herz zur Ruhe kommen, eingehüllt in seine Liebe, die ewig ist, erfahren wir Frieden. Schon jetzt in unserem Leben. Auch an den Gräbern unserer Verstorbenen muss der Blick nicht haltmachen, sondern darf weitergehen, bis in Gottes Ewigkeit.

Impuls 18.11.2020 – Alles hat seine Zeit

Auch das Unschöne und Schöne,
das Traurige und Frohmachende,
das Schmerzhafte und Wohluende,
Angstmachende und das Mutmachende.

Diese kleine Schildkröte, kann nur geduldig darauf warten, bis sie groß und stark ist.
Bei jedem von uns, gibt es Zeiten, in denen wir geduldig sein und warten müssen.

Und WIR können BETEN.
Ich wünsche euch heute, einen schönen und gesegneten Buß- und Bettag!
Bleibt wohlbehütet und gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Anett Kemter

Impuls 17.11.2020 – Im Tosen der Zeit

Wir leben in bewegten Zeiten. Jeden Tag stürmen neue Ereignisse und Meldungen auf uns ein. Jeden Tag tauchen neue Forderungen auf, werden neue Einschränkungen disskutiert. Die Meinungen wogen hin und her. Die Einen sind dagegen, den Anderen geht es nicht weit genug, die Einen wollen keine Einschränkungen mehr hinnehmen, die Anderen würden sich am liebsten einigeln und keine Kontakte mehrzulassen. Alle was einmal sicher schien ist hinweggerissen. Wie soll es weitergehen? Was sollen wir tun? Privat, aber auch als Kirchgemeinde sind wir herausgefordert einen Weg zu finden.

Mitten im Tosen dieser Zeit las ich die Worte der heutigen Bibellese, aus den Klageliedern des Jeremia.
In aller Trauer über die Zerstörung Jerusalems, in aller Verwzweiflung, die in diesem Buch der Bibel zum Ausdruck kommen, stehen auch die folgenden Verse (Klagelieder 3, 21- 26):

„Aber eine Hoffnung bleibt mir noch, an ihr halte ich trotz allem fest:
Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf,
es ist jeden Morgen neu! Groß ist deine Treue, o Herr!
Darum setze ich meine Hoffnung auf ihn, der HERR ist alles, was ich brauche.
Denn der HERR ist gut zu dem, der ihm vertraut und ihn von ganzem Herzen sucht.
Darum ist es das Beste, geduldig zu sein und auf die Hilfe des HERRN zu warten.“

Es macht mich getrost diese Zeilen  zu lesen. Sie sprechen uns auch heute, in diesen stürmischen Zeiten zu, woran unsere Seele sich festhalten kann: „Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf, es ist jeden Morgen neu!“.

Gehen wir in dieser Gewißheit in jeden neuen Tag.

Impuls 11.11.2020 – Martinstag

Liebgewordene Traditionen lassen sich in diesem Jahr nicht unbedingt aufrechterhalten.
Martinsumzüge und Martinsfeuer, teilen von Martinshörnchen usw. erfordern großeMenschengruppen und Nähe.
Beides ist dieses Jahr nicht möglich. Deshalb unser Vorschlag (http://kirche-schwepnitz.de/kirche-schwepnitzWP/wp-content/uploads/2020/11/Martinsfest-am-Kuechentisch.pdf).

Der Grundgedanke der Martinsgeschichte, mit dem Bedürfdigen zu teilen was ich selbst habe, lässt sich auch jeden Fall realisieren. Haltet die Augen offen, für die Menschen, die Gotteuch über den Weg schickt.

Impuls 10.11.2020 – Zwischen Vorsicht und Gottvertrauen

Luther schrieb, als 1527 die Pest in Wittenberg ausbrach:

„Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren.
Dann will ich das Haus räuchern und lüften, Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde.
Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht.“
(Quelle: Luthers Werke, Band 5, Seite 334f)

Diese Zeilen, die unglaublich aktuell sind, sind für mich ein guter Wegweiser in der Coronazeit.
Vorsicht, die andere und mich selbst schützt, soll mein Handeln bestimmen. Das heißt aber nicht, das ich mich ängstlich verkriechen will, sondern, wenn mein Nächster mich braucht, will ich so viel Gottvertrauen haben, das ich ihm beistehe, ohne Furcht.

Ich wünsche uns, das wir so, gut durch die nächsten Tage und Woche kommen.